Kindern Chancen geben –
damit Träume kein Privileg bleiben
7
LESEN SIE AUF DIESER SEITE:

Jedes Kind ist wertvoll –
Gesunde körperliche und geistige Entwicklung für Kinder ermöglichen

Weltweite Herausforderung –

Chancengerechtigkeit für Kinder

Weltweit ist Kinderarmut eine Heraus­forderung für Familien, Gemein­schaften, ja, für ganze Staaten. Und nahezu ohne Ausnahme bedeutet Kinder­armut gleichzeitig, dass die Familien, in denen die Kinder aufwachsen, besonders beansprucht sind. Konkret: Je nach Quelle und Zählung lebten 2025 weltweit etwa 600 Millionen Kinder in Lebens­lagen, in denen sie finanziell deutlich stärker mit dem täglichen Überlebens­kampf belastet sind als andere Kinder in ihrem Umfeld. Insbesondere in den afrika­nischen Ländern südlich der Sahara ist etwa jedes zweite Kind betroffen.

Dabei ist Armut nicht nur ein Mangel an finanziellen Ressourcen. Vielmehr wachsen gerade in Subsahara-­Afrika viele Kinder auf ohne Chance auf grund­legende Bildung, ohne Zugang zu sauberem Wasser und ausreichend Nahrung oder ohne die Möglichkeit, Gesundheits­versorgung in Anspruch nehmen zu können. So sind ihre körperliche und geistige Entwicklungs­möglich­keiten oft bereits von Geburt an beeinträchtigt. Ziel­gerichtete und angemessene Unter­stützung kann jedoch einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass dort lebende Kinder sich ähnlich entwickeln können, wie ihre Alters­genossinnen und -genossen aus wirtschaftlich stabileren Familien in dem gleichen Umfeld. Diesen Beitrag möchte die DEICHMANN-Stiftung mit den Projekten leisten, die sie unterstützt.

Kindern Chancen geben – Kinder spielen auf einem staubigen Platz in Madagaskar – Kind gerechte Räume schaffen. Chancen auf gesunde Entwicklung geben.

„Wenn wir gezielt fördern, können Kinder ihre Potenziale entfalten – selbst unter schwierigsten Bedingungen“,

sagt Christoph Waffenschmidt, Kuratoriumsmitglied der DEICHMANN-Stiftung. Lesen Sie hier das vollständige Interview über die Herausforderungen und Chancen im weltweiten Einsatz gegen Kinderarmut.

Kindern Chancen geben – Junge sitzt mit seiner Großmutter in einem ärmlichen Haus in der Republik Moldau.

Kinderarmut ist fast immer Familienarmut. In der Republik Moldau – wie hier auf dem Foto – leben viele Familien am Existenzminimum. Weil die Arbeitseinkommen nicht ausreichen, arbeiten zahlreiche Eltern im Ausland. Zurück bleiben Kinder, denen es dann an materieller Versorgung und an Nähe und Geborgenheit fehlt. Immer wieder kompensieren Großeltern einen Teil der Not.

Definition Kinderarmut –

Zahlen sind nur ein Teil der Wahrheit

Unter Kinderarmut wird im inter­nationalen Kontext neben der unzureichenden finanziellen Versorgung eine Reihe weiterer problematischer Situationen verstanden. So definiert sich Kinderarmut durch:

  • nicht ausreichend Nahrung oder Kleidung
  • unzureichende Wohnverhältnisse
  • ein eingeschränkter Zugang zu sauberem Wasser
  • mangelhafte Bildungsmöglichkeiten
  • unzureichende Gesundheitsversorgung
  • Einschränkungen bei der sozialen Teilhabe

Kinderarmut betrifft also viele Aspekte des Wohlbefindens eines Kindes. Allerdings gilt es bei Definitionen anhand von Zahlen und verallgemeinernden Zustands­beschreibungen immer zu bedenken: Diese Angaben machen die Not und die Bedürfnisse des einzelnen Kindes nur unzureichend greifbar. Not und die damit verbundenen Bedürf­nisse sind immer individuell und werden von jedem einzelnen Betroffenen unter­schiedlich erlebt. Und so individuell, wie die Not ist, so spezifisch sollen auch die Lösungen gestaltet werden, die wir den Menschen mit Hilfe vieler unter­schiedlicher Partner anbieten.

Ursachen und Auswirkungen

Gesellschaftliche Rahmenbedingungen begünstigen Armut

Kinderarmut im globalen Süden und anderen benachteiligten Regionen dieser Welt hat in den allermeisten Fällen tiefgreifende gesellschaftliche Ursachen. Zu den Gründen für Kinderarmut zählen unter anderem die folgenden:

  • Kurzer Schulbesuch: Häufig verlassen Kinder die Schule ohne Abschluss, z. B. weil sie als Arbeitskräfte benötigt werden, die helfen, das Familieneinkommen zu sichern. In anderen Fällen gilt, dass in der Gesellschaft Bildung kaum ein Wert beigemessen wird. So werden insbesondere Mädchen noch immer in vielen Ländern früh verheiratet, statt die Schule abzuschließen und einen Beruf zu erlernen.
  • Wirtschaftliche Instabilität, fehlende Arbeits­möglich­keiten und unzureichende Sozial­systeme: In vielen Ländern des globalen Südens fehlen stabile Beschäftigungs­verhältnisse. Die Löhne für ungelernte Arbeitskräfte reichen oft nicht, um den Bedarf einer Familie zu decken. Weil gleichzeitig keine und nur unzureichende Sozialsysteme vorhanden sind, haben viele Menschen in diesen Ländern kaum ein lebensnotwendiges Auskommen.
  • Kriegerische Aus­ein­ander­setzungen und politische Instabilität: In kriegerische Konflikte verwickelte Länder und solche, die mit ständig wechselnden politischen Kräften kämpfen, haben oft keine Ressourcen, um ihrer Bevölkerung eine stabile Lebens­situation zu ermöglichen.

Die Folgen dieser Armut sind für die betroffenen Kinder oft gravierend. Kinder, die in Armut leben, sind häufiger durch gesund­heitliche Probleme beeinträchtigt und entwickeln sich kognitiv langsamer. Ihre Chancen und Möglich­keiten am sowieso engen Arbeitsmarkt bleiben überschaubar.

In der Regel können diese Menschen erst mit aus­reich­ender Hilfe von außen Perspek­tiven für ein Leben entwickeln, das stärker selbst­bestimmt und chancen­reich ist.

Kindern Chancen geben – Kinder mit Fahrrädern in einer ländlichen Siedlung in der Republik Moldau – geprägt von Armut und fehlenden Bildungschancen.

Unsere Vision: Selbsthilfe und Eigen­verantwortung fördern

Individuelle Ansätze eröffnen neue Chancen

Kinderarmut bedeutet in den meisten Fällen Familienarmut. Deren Ursachen und Auswirkungen sind vielfältig (s. u.). Deshalb zielen wir mit den Projekten, die wir unterstützen, darauf ab, Familienarmut zu beenden.

Der Kerngedanke dabei: Menschen entdecken zusammen mit uns, wozu sie mit ihren eignen Kräften in der Lage sind. Sie lernen, eigen­ver­antwortlich mit ihren Gaben und Fähigkeiten umzugehen und stellen fest, wie sie sich wirksam in ihrem Umfeld behaupten können. So schaffen wir die Grundlage dafür, dass Kinder in einem Umfeld aufwachsen, in dem sie sich ihren Möglichkeiten entsprechend entwickeln können.

Kindern Chancen geben – Zwei Mädchen basteln mit einer Betreuerin in einer Kindertagesstätte in der Republik Moldau – Teil eines Projekts zur Stärkung von Familien und Kindern.
  • Einkommensgenerierende Fähigkeiten vermitteln: Mit individuell angepassten Aus- und Fortbildungen begleiten wir insbesondere Frauen und jungen Menschen auf dem Weg zur Selbsthilfe. In verschiedenen Ländern lernen sie mit viel Eigeninitiative und trotz der schwierigen Lebensumständen ein dauerhaftes, ausreichendes Einkommen zu erzielen.
  • Soziale Teilhabe ermöglichen: Wir beenden mit gezielten Angeboten Diskriminierung und verschaffen marginalisierten Gruppen die Möglichkeit zur sozialen Teilhabe. So erhalten die Kinder dieser Gruppen Zugang zu Bildungsangeboten und anderen staatlichen Leistungen. Im Zuge dessen steigt ihre Chance, so am Leben teilhaben zu können, wie ihre nicht-benachteiligten Altersgenossen.
  • Sicherheit und Angenommensein vermitteln: Wir unterstützen Zufluchtsorte für Kinder, die z. B. aus wirtschaftlicher Not von ihren Eltern nicht genügend Fürsorge erfahren. Dort erleben Kinder, dass sie wertvoll und wichtig sind, können Kind sein und werden mit viel Hingabe auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden begleitet.
Einkommensgenerierende Fähigkeiten vermitteln:
Mit individuell angepassten Aus- und Fortbildungen begleiten wir insbesondere Frauen und jungen Menschen auf dem Weg zur Selbsthilfe. In ver­schiedenen Ländern lernen sie mit viel Eigen­initiative und trotz der schwierigen Lebens­umständen ein dauerhaftes, ausreichendes Einkommen zu erzielen.
Soziale Teilhabe ermöglichen:
Wir beenden mit gezielten Angeboten Diskriminierung und verschaffen marginalisierten Gruppen die Möglichkeit zur sozialen Teilhabe. So erhalten die Kinder dieser Gruppen Zugang zu Bildungsangeboten und anderen staatlichen Leistungen. Im Zuge dessen steigt ihre Chance, so am Leben teilhaben zu können, wie ihre nicht-benachteiligten Altersgenossen.
Sicherheit und Angenommensein vermitteln:
Wir unterstützen Zufluchtsorte für Kinder, die z. B. aus wirtschaftlicher Not von ihren Eltern nicht genügend Fürsorge erfahren. Dort erleben Kinder, dass sie wertvoll und wichtig sind, können Kind sein und werden mit viel Hingabe auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden begleitet.
Kindern Chancen geben – Kinder und Eltern im Zentrum Petalouda in der Nähe von Athen. Roma-Familien spielen und lernen und verbringen eine entspannte Zeit, abseits von Ausgrenzung und Armut.
Im Petalouda-Zentrum nahe Athen finden Kinder und ihre Familien aus der Roma-Gemeinschaft einen geschützten Raum. Hier erleben sie Wertschätzung, Bildung und Zugehörigkeit – wichtige Schritte auf dem Weg zu gesellschaftlicher Integration und einer besseren Zukunft.

Lösungsansätze für mehr Chancen­gleichheit

Damit eine Zukunft voller Hoffnung möglich wird

Organisationen, die sich für bessere Chancen für Kinder im internationalen Kontext einsetzen, sind sich bei der Suche nach Lösungen in vielen Punkten einig: Kinderarmut bleibt eine komplexe Herausforderung, die nur durch internationale Zusammenarbeit und langfristige Investitionen verringert werden kann. Mit den von ihr geförderten Projekten setzt sich die DEICHMANN-Stiftung aktiv dafür ein, die Lebensbedingungen von Kindern und ihrer Familien nachhaltig zu verbessern und beiden eine hoffnungsvollere Zukunft zu ermöglichen.

Sie engagiert sich in diesem Bereich, weil sie überzeugt ist, dass Kinder besondere Unterstützung verdienen, um ihre Chancen auf eine gesunde und erfolgreiche Zukunft zu sichern.

Kinder in herausfordernden Lebenslagen haben – wie gesagt – nicht nur geringe finanzielle Ressourcen. Ihre Zukunft muss auch durch einen besseren Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und sicherem Wohnraum gefördert werden. Die Stiftung setzt sich deshalb für nachhaltige Projekte ein, die langfristig positive Auswirkungen auf die Lebensbedingungen der Kinder und auf ihre Familien haben. Durch ihr Engagement in Deutschland und weltweit leistet die Stiftung einen solchen Beitrag zu sozialer Gerechtigkeit und Chancengleichheit – mit dem Ziel, Armutskreisläufe zu durchbrechen und jedem Kind die Möglichkeit auf eine hoffnungsvolle Zukunft zu bieten.

Die christlichen Werte der Stiftung, insbesondere die christliche Nächstenliebe und das Engagement für das Gemeinwohl, sind dabei die treibenden Kräfte, die ihnen gesellschaftliche Teilhabe und individuelle Entfaltung ermöglichen.